2. Vulkanausbruch knapp verpasst
Der Vorsitzende des isländischen Partnerschaftsvereins, Gisli Valdimarsson, hatte für die Cuxhavener Delegation ein umfangreiches Programm erarbeitet. Neben Besuchen bei Bürgermeisterin Rosa Gudbjartsdottir und dem Hafendirektor Ludvik Geirssson sowie dem Anleuchten des Tannenbaums, einem Geschenk der Stadt Cuxhaven, stand auch ein Ausflug nach Grindavik auf dem Programm.
Die Stadt, die den meisten Mitgliedern der Delegation durch Besuche im schon legendären Cafe Bryggjan bekannt war, zeigte sich fast als Geisterstadt. Zwar war „Pappas Restaurant“ zeitweise geöffnet und Touristen durften die Stadt besuchen. Allerdings nur unter Auflagen, viele Bereiche waren gesperrt, die Zerstörungen zu sehen. Dennoch war es schon sehr erstaunlich, wie schnell von der Lava zerstörte Straßen an anderer Stelle ersetzt worden waren. Innerhalb weniger Wochen war die Stadt wieder erreichbar und selbst Verkehrsschilder hatten ordnungsgemäß ihre Plätze gefunden. Was tatsächlich dort während der Lavaausbrüche passiert war, zeigt eine Foto-Dokumentation, die auf einem Platz der Stadt installiert worden ist. Es war ein beklemmendes Gefühl, durch Grindavik zu laufen und den Wagen so zu parken, dass man schnell über die Evakuierungsstraßen flüchten kann.
Nun sprudelt die Lava also wieder, nur 96 Stunden, nachdem die Cuxhavener Grindavik besucht hatten. Allerdings nicht in Richtung des Ortes, dafür aber nur 500 Meter entfernt von einer der wichtigsten Straßen der Halbinsel.
Ob den Menschen aus Grindavik jemals wieder ein „normales“ Leben in ihrem Ort ermöglicht werden kann, steht in den Sternen. Die Sportmannschaften aus Grindavik nehmen weiter am Spielbetrieb teil, auch wenn die Aktiven in anderen Orten Islands untergekommen sind.
Rauch stieg noch aus der frischen Lava aus, als die Cuxhavener Delegation die Reykjanes Halbinsel besuchte. Foto: Witthohn Bild ist IMG3060